Ein Mikrochip für Ihre Katze? Klingt ein bisschen wie Science-Fiction, aber keine Sorge: Es handelt sich dabei lediglich um eine einfache und schmerzfreie Maßnahme, die Ihnen eine Menge Sorgen ersparen kann. Denn sollte Ihre Katze einmal auf Entdeckungstour gehen und sich verlaufen, kann der Chip dabei helfen, sie sicher nach Hause zu bringen. Dieser Artikel beleuchtet alle wichtigen Aspekte rund um das Chippen: von den Kosten und dem Ablauf bis hin zu den Vorteilen und Alternativen.

Katze chippen: Sicherheit für unsere pelzigen Freunde
Warum sollte man seine Katze chippen lassen?
Es gibt viele Gründe für die Kennzeichnung Ihrer Katze. Neben dem offensichtlichen Vorteil, entlaufene Tiere ihrem Halter zuordnen zu können, spielen auch rechtliche Aspekte eine Rolle.
Identifikation und Sicherheit
Katzen sind von Natur aus neugierig und erkunden gerne ihre Umgebung. Besonders Freigänger können dabei verloren gehen. Ein Mikrochip, auch Transponder genannt, ermöglicht die eindeutige Identifizierung Ihrer Katze. Jährlich verschwinden in Deutschland viele Katzen, und nur ein Teil davon wird wiedergefunden. Ein Chip erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass Ihre Katze im Fall des Verlusts wieder zu Ihnen zurückkehrt.
- Eindeutige Identifizierung: Der Chip enthält eine einzigartige 15-stellige Nummer, die Ihrer Katze zugeordnet ist. Diese Nummer ist weltweit einmalig und fälschungssicher.
- Schnelle Rückführung für entlaufene Tiere: Tierärzte, Tierheime und Tierschutzorganisationen können den Chip mit einem Lesegerät auslesen und Sie als Katzenhalter kontaktieren.
- Sicherheit im Alltag: Ein Chip bietet zusätzliche Vorteile, z.B. bei der Nutzung von chipgesteuerten Katzenklappen, die nur Ihrer Katze den Eintritt ins Haus ermöglichen. Auch spezielle Futterautomaten können per Chip gesteuert werden, um sicherzustellen, dass jede Katze ihr individuelles Futter erhält.
Rechtliche Aspekte
In Deutschland gibt es keine allgemeine Chip-Pflicht für Katzen auf Bundesebene, jedoch gibt es immer mehr Städte und Gemeinden, die das Chippen für Freigängerkatzen vorschreiben, oft in Verbindung mit einer Kastrationspflicht.
- EU-Reisen: Für Reisen innerhalb der EU ist ein Mikrochip für Katzen verpflichtend. Dies gilt auch für die Einreise in viele Nicht-EU-Länder. Ohne Chip ist der EU-Heimtierausweis ungültig, der für den Grenzübertritt benötigt wird.
- Lokale Verordnungen: Manche Städte und Gemeinden haben eine Chippflicht für Freigängerkatzen eingeführt, um die Populationskontrolle zu verbessern.
- Tierschutzorganisationen: Viele Tierheime und Tierschutzvereine chippen alle Katzen vor der Vermittlung.
- Versicherungen: Einige Tierkrankenversicherungen setzen einen Katzenchip als Bedingung für den Versicherungsschutz Ihrer Samtpfote voraus.
Was ist ein Mikrochip und wie funktioniert er?
Ein Mikrochip ist ein kleiner Transponder von der Größe eines Reiskorns, der unter die Haut Ihrer Katze implantiert wird.
Der Ablauf des Chippens
Das Chippen ist ein einfacher und schneller Eingriff, der in der Regel ohne Narkose durchgeführt wird.
- Der Tierarzt überprüft zunächst, ob Ihre Katze bereits einen Chip hat.
- Ist dies nicht der Fall, wird der sterile Mikrochip in eine spezielle Injektionsnadel geladen.
- Die Haut zwischen den Schulterblättern wird desinfiziert.
- Der Chip wird dann mit der Spritze unter die Haut injiziert - ähnlich wie bei einer Impfung.
- Anschließend wird die Funktionalität des Chips mit einem Lesegerät überprüft.
Die Injektion ist ungefährlich, und es besteht keine Verletzungsgefahr für Nerven, Organe oder Gefäße. Der Chip verwächst mit dem Gewebe und bleibt ein Leben lang an Ort und Stelle.
Das Chippen wird in der Regel genauso gut vertragen wie das Impfen der Katze. Die meisten Tiere zeigen kaum eine Reaktion. Es ist besonders ratsam, das Chippen vor einem Umzug mit Katze durchführen zu lassen, da sich Katzen in neuer Umgebung leichter verirren können.
Um Ihre Fellnase bestmöglich abzusichern, sollten Sie Ihr Tier frühzeitig chippen lassen, idealerweise während einer Routineuntersuchung oder Impfung. Bringen Sie den Impfpass mit, kontrollieren Sie die Einstichstelle nach dem Chippen auf Auffälligkeiten und prüfen Sie bei jährlichen Check-ups die Funktion des Chips.
Welche Daten sind gespeichert und wie werden sie ausgelesen?
Auf dem Chip selbst ist lediglich die 15-stellige Identifikationsnummer gespeichert. Diese Nummer beinhaltet einen 3-stelligen Ländercode (z.B. 276 für Deutschland), die Herstellernummer des Chip-Produzenten und die individuelle Code-Nummer der Katze. Es werden keine persönlichen Daten auf dem Chip gespeichert.
Der Chip wird erst aktiv, wenn ein spezielles Lesegerät in seine Nähe kommt. Das Lesegerät sendet Radiowellen aus, die den Chip aktivieren und die Identifikationsnummer an das Lesegerät übermitteln. Diese Nummer kann dann mit einer Datenbank abgeglichen werden. Es ist nicht möglich, den Chip per GPS zu orten oder mit einem Smartphone auszulesen. Der Chip ist nur zur Identifizierung des Tieres gedacht.
Wie erfolgt die Registrierung?
In Deutschland gibt es mehrere Haustierregister, bei denen Sie Ihre gechippte Katze kostenlos oder gegen eine geringe Gebühr registrieren können:
- TASSO: Das größte Haustierregister Europas bietet eine 24-Stunden-Notruf-Hotline und viele Zusatzservices. Die Leistungen sind kostenlos und werden über Spenden finanziert.
- FINDEFIX: Das Haustierregister des Deutschen Tierschutzbundes e.V. bietet ebenfalls eine rund um die Uhr besetzte Hotline und ein Online-Meldeportal. Die Nutzung ist ebenfalls kostenlos.
- IFTA: Internationale Zentrale Tierregistrierung (kostenpflichtig). Dies war das erste Register für mit Transpondern gechippte Tiere.
Wichtig: Der Chip allein nützt nichts, wenn er nicht registriert wird. Erst durch die Registrierung in einer Datenbank werden die Chipnummer und Ihre Kontaktdaten miteinander verknüpft. Ohne Registrierung kann eine gechippte Katze nicht eindeutig ihrem Besitzer zugeordnet werden.
Deshalb ist es wichtig, dass Sie Ihre Kontaktdaten im Register stets aktuell halten, insbesondere bei einem Umzug oder einem Halterwechsel.

Kosten für das Chippen von Katzen
Der finanzielle Aufwand für das Chippen ist überschaubar, doch eine frühzeitige Recherche zu Preisen und Sparmöglichkeiten ist empfehlenswert.
Durchschnittliche Kosten
Die Kosten hängen von verschiedenen Faktoren ab, wie dem verwendeten Transponder, dem Ort der Durchführung und den angebotenen Zusatzleistungen. Im Allgemeinen können Sie mit folgenden Beträgen rechnen:
- Chippen beim Tierarzt kostet ca. 30-60 Euro
- Chippen im Tierheim ist oft günstiger, in manchmal sogar kostenlos
- Registrierung in einer Haustier-Datenbank kostet 0-20 Euro
Diese Kosten decken in der Regel sowohl das Einsetzen des Mikrochips als auch die dazugehörige Dokumentation ab. Manche Tierärzte oder Tierheime bieten zudem Komplettpakete an, bei denen die Registrierung in einer Datenbank bereits enthalten ist.
Was beeinflusst die Kosten?
Die tatsächlichen Kosten können je nach Situation variieren. Folgende Faktoren können den Preis beeinflussen:
- Durchführung während eines Tierarzttermins: Wird das Chippen im Rahmen eines regulären Besuchs, wie einer Impfung, vorgenommen, entfallen möglicherweise zusätzliche Anfahrts- oder Beratungskosten.
- Angewandter Gebührensatz: Ja nachdem, nach welchem Satz der Tierarzt das Chippen abrechnet, fallen die Kosten niedriger oder höher aus. Die Gebührenordnung für Tierärzte (GOT) regelt die Vergütung für Tierärzte.
- Angebote von Tierheimen: Viele Tierheime oder Tierschutzorganisationen bieten spezielle Aktionen oder vergünstigte Chip-Programme an.
- Leistungsumfang: Manche Anbieter berechnen die Registrierung in einer Haustier-Datenbank separat, während andere sie im Gesamtpreis inkludieren.
Einsparpotenziale und Zusatzinformationen
Im Vergleich zu den regelmäßig anfallenden Tierarztkosten für Ihre Katze sind die einmaligen Ausgaben für das Chippen gering. Einige Krankenversicherungen für Haustiere übernehmen die Kosten für das Chippen oder bieten Rabatte an. Es lohnt sich, vorab bei Ihrer Versicherung nachzufragen. Außerdem kann es sinnvoll sein, nach regionalen Aktionen Ausschau zu halten, da Tierschutzorganisationen gelegentlich kostenlose oder kostengünstige Chip-Termine anbieten.
Vor- und Nachteile des Chippens
Die Kennzeichnung einer Katze bietet zahlreiche Vorteile, aber es gibt auch einige Aspekte zu bedenken:
Vorteile
- Sichere Identifikation: Im Falle eines Verlusts oder bei einem Unfall kann Ihre Katze schnell und zweifelsfrei identifiziert werden.
- Langlebigkeit / Zuverlässigkeit: Der Mikrochip ist für das gesamte Leben der Katze konzipiert und muss im Gegensatz zu Halsbändern nicht erneuert werden.
- Internationale Gültigkeit: Der Chip ist in vielen Ländern anerkannt bzw. sogar gesetzlich vorgeschrieben. Das erleichtert das Reisen mit Ihrer Katze.
- Nutzung chipgesteuerter Katzenklappen: Der Chip erlaubt den Zugang nur für Ihre Katze – ungebetene Gäste müssen draußen bleiben.
Nachteile
- Gesundheitliche Risiken: In seltenen Fällen kann es zu Schwellungen oder allergischen Reaktionen an der Stelle kommen, an der der Chip implantiert wurde.
- Datenschutz: Es gibt Bedenken bezüglich des Zugriffs auf persönliche Daten, da die Informationen in einer Datenbank gespeichert sind.
- Keine Ortungsfunktion: Der Chip ermöglicht keine aktive Ortung der Katze, er kann also nicht helfen, die Katze in Echtzeit zu verfolgen.
Alternativen zum Chippen
Die übliche Alternative zum Chippen war früher das Tätowieren, welches jedoch einige Nachteile mit sich bringt:
- Narkose notwendig: Die Tätowierung ist schmerzhaft und erfordert eine Betäubung.
- Nicht fälschungssicher: Tätowierungen können gefälscht werden.
- Verblassen: Tätowierungen können mit der Zeit verblassen und unlesbar werden.
- Nicht EU-konform: Seit 2012 ist die Tätowierung als Kennzeichnung bei Reisen in die EU nicht mehr zulässig.
Eine weitere Alternative ist ein Halsband mit Adressanhänger, jedoch kann dieses leicht verloren gehen oder sogar zu Verletzungen führen. Katzen können mit Halsbändern hängenbleiben und sich strangulieren. Ein Chip ist sicherer und zuverlässiger als ein Halsband.
Gechippte Katze – Kleiner Aufwand, großer Schutz
Abschließend lässt sich festhalten, dass das Chippen eine empfehlenswerte Maßnahme für alle Fellnasen ist – egal ob Wohnungskatze oder Freigänger, egal ob Katze oder Kater. Der Eingriff ist schnell durchgeführt, relativ schmerzfrei und bietet lebenslangen Schutz. Außerdem stellen die Kosten eine überschaubare Investition in die Sicherheit Ihrer Katze dar. Gleiches gilt auch für das Chippen bei Hunden.
Denken Sie daran, dass das Chippen allein nicht ausreicht: die Registrierung Ihrer Kontaktdaten in einer Haustier-Datenbank ist ebenso wichtig. Halten Sie diese Informationen stets aktuell, besonders bei einem Umzug oder einer Änderung der Telefonnummer.
Schützen Sie Ihre geliebte Fellnase mit einem Mikrochip – denn jeder Ausflug sollte mit einem glücklichen Wiedersehen enden!