Ein neues Familienmitglied auf vier Pfoten soll Ihr Heim bereichern? Herzlichen Glückwunsch zu diesem Entschluss! Doch nun stehen Sie vor einer entscheidenden Frage: Soll es eine Katze oder ein Kater sein? Beide Geschlechter haben ihre Vorzüge und Besonderheiten. Dieser Artikel soll dabei helfen, die richtige Wahl für Ihr Zuhause zu treffen. Dabei werden allgemeine Unterschiede zwischen männlichen und weiblichen Samtpfoten ebenso betrachtet, wie Ihre persönliche Lebenssituation sowie Hilfe bei der Geschlechtsbestimmung angeboten.
Katze oder Kater – was passt besser zu Ihnen?
Äußere Unterschiede zwischen Katzen und Katern
Katzen und Kater weisen sowohl in ihrem Aussehen, ihrer Persönlichkeit und ihrem Verhalten Unterschiede auf. Dennoch sollte man vorsichtig sein, pauschale Aussagen zu treffen, denn jede Katze besitzt individuelle Charakterzüge. Vor einer Entscheidung ist es deshalb empfehlenswert, Zeit mit dem potenziellen neuen Haustier zu verbringen, um den Charakter des Katers bzw. der Katze besser einschätzen zu können.
Körperbau und Größe – ein sichtbarer Unterschied
Katzen und Kater lassen sich häufig an ihrem Aussehen unterscheiden, auch wenn das für ungeübte Augen schwer sein mag. Doch wenn man weiß, worauf dabei zu achten ist, lässt sich das Geschlecht oft einfach identifizieren.
Während Kater oft einen kräftigeren Körperbau aufweisen, sind Katzen in der Regel zierlicher. Dieser Unterschied ist nicht nur optisch sichtbar, sondern hat auch praktische Auswirkungen. Ein größerer Kater benötigt beispielsweise mehr Futter, was sich in den Unterhaltskosten niederschlagen wird. Hier lesen Sie, welche monatlichen Kosten für eine Katze insgesamt auf Sie zukommen werden. Außerdem kann ein Hauskater auch in der Wohnung mehr Platz beanspruchen, vor allem beim Spielen und Raufen mit anderen Katzen. Gerade bei Wohnungskatzen, die keine Möglichkeit haben, draußen herumzustreunen, ist eine ausreichend große Wohnung eine Grundvoraussetzung.
Wie unterscheidet man Katzen von Katern?
Bei Babykatzen ist das Geschlecht oft nicht sehr leicht zu erkennen, da die Geschlechtsteile noch nicht voll entwickelt sind. Um also bei jungen Kätzchen das Geschlecht zu bestimmen, gehen Sie am besten wie folgt vor:
- Heben Sie entweder den Schwanz des Tieres an, oder drehen Sie das Kätzchen in die Rückenlage, denn so klappt der Schwanz automatisch nach unten und die Geschlechtsteile werden sichtbar.
- Unterhalb der Schwanzwurzel befindet sich der After und darunter die Genitalien.
- Bei Kätzinnen liegt direkt unterhalb des Afters die Scheide, die aussieht wie ein dünner Strich. After und Scheide zusammen sehen aus wie der Buchstabe “i”.
- Bei Katern befinden sich die Hoden unterhalb des Afters, und erst darunter ist eine kleine Öffnung, in der der Penis liegt. Kater fahren ihren Penis in der Regel nur zum Geschlechtsakt aus, weshalb man nur eine kleine Öffnung erkennt. Zusammen sehen After und die Öffnung aus wie ein Doppelpunkt „:“.
- Aufgrund der Hoden ist der Abstand zwischen dem After und dem Geschlechtsteil bei Katern größer als bei Kätzinnen.
Ausgewachsene Katzen sind dagegen optisch meist einfacher auseinanderzuhalten. Bei vielen Rassen haben die Kater im Vergleich eine größere Körpergröße und den typischen runden Katerkopf während Kätzinnen meist kleiner sind und eine eher zierliche Figur aufweisen.
Persönlichkeit und Verhalten: Jenseits von Klischees
Es ist ein weit verbreiteter Irrglaube, dass sich Katzen und Kater nur in ihrer Körpergröße unterscheiden. Tatsächlich gibt es auch in Persönlichkeit und Verhalten einige Unterschiede, die jedoch nicht pauschalisiert werden sollten. Jede Katze, ob weiblich oder männlich, hat ihren eigenen Charakter. Einige allgemeine Verhaltensmuster lassen sich dennoch erkennen.
Katzen – fleißige Jägerinnen
Da Katzen sich um ihre Kitten kümmern, zeichnen sie sich oft durch einen ausgeprägten Jagdtrieb aus und sind exzellente Jägerinnen. Von ihren Raubzügen bringen sie ihren Besitzern häufig Mäuse mit. Im Umgang mit anderen Katzen zeigen sie oft einen harmonischen Umgang und jagen auch gerne gemeinsam. Dennoch ist ihnen ihre Unabhängigkeit wichtig, so dass sie sich gelegentlich zurückziehen, um ihre Privatsphäre zu genießen. Daher wird Ihre Katzendame es Ihnen nicht übelnehmen, wenn Sie den ganzen Tag über nicht zu Hause sind.
Bei Freigang halten sich Katzen meist in der Nähe ihres Zuhauses auf – oft bewegen sie sich in einem Umkreis von 100m um das eigene Zuhause, und verschwinden nur selten für längere Zeit. Somit sorgen sie eher selten für schlaflose Nächte, in denen Sie sich um ihre Samtpfote sorgen müssen.
Kater – verschmuste Draufgänger
Kater hingegen sind in der Regel draufgängerischer und neigen zu Revierkämpfen. Besonders in jungen Jahren sind sie rauflustig und spielen gerne mit Artgenossen. Diese spielerischen Kämpfe sehen manchmal wild aus, sind in der Regel jedoch freundschaftlicher Natur. Ihre robuste Art macht sie widerstandsfähiger gegenüber etwas gröberem Umgang, wie beispielsweise einem unsanften Griff eines Kleinkindes, den Kater eher leichter vergeben.
Ein besonderes Merkmal, vor allem bei unkastrierten Katern, ist die Tendenz, ihr Revier zu markieren. Dies sollte besonders bei reinen Wohnungskatern beachtet werden, während Freigänger in der Wohnung weniger Probleme verursachen. Außerdem sind nicht kastrierte Kater dafür bekannt, weite Streifzüge zu unternehmen, so dass sie manchmal mehrere Tage verschwinden und kilometerweit streunen. Auch kastrierte Kater verschwinden ab und an für längere Zeit, neigen jedoch generell dazu, anhänglicher und kuschelbedürftiger zu sein als nicht kastrierte Kater und ihre weiblichen Artgenossen.
Kastration oder Sterilisation?
Wenn Sie sich einen Kater oder eine Katze ins Haus holen, werden Sie früher oder später über die Kastration bzw. Sterilisation Ihres Stubentigers nachdenken. Dabei gilt es, verschiedene Aspekte zu bedenken. Bei der Kastration werden die sexualhormonbildenden Organe entfernt, was einen deutlichen Einfluss auf das Verhalten des Tieres hat. Ohne den Geschlechtstrieb werden die Katzen in der Regel nicht mehr rollig bzw. paarungsbereit und sind dadurch ruhiger und ausgeglichener. Sie gehen leichter miteinander um und es besteht keine Gefahr ungewollten Nachwuchses. Zudem neigen kastrierte Kater dazu, anhänglicher und kuscheliger gegenüber Menschen zu sein und suchen häufiger die Nähe zum Kuscheln. Im Gegensatz dazu führt eine reine Sterilisation zwar zur Unfruchtbarkeit der Fellnase, jedoch bleibt das ursprüngliche Verhalten aufgrund der fortgesetzten Hormonproduktion weitestgehend erhalten. Dies kann zur Folge haben, dass unerwünschte Verhaltensmuster beibehalten werden.
Generell wird zu einer Kastration für beide Geschlechter geraten. Andernfalls weisen Ihre Mitbewohner unter Umständen ungeliebte Verhaltensweisen wie lautes Miauen oder ein ausgeprägtes Revierverhalten auf. Zudem kann eine dauerhafte Rolligkeit für Kätzinnen sogar gesundheitsschädlich sein. Erfahren Sie mehr darüber, was Sie über die Rolligkeit Ihrer Katze wissen sollten.
Die Unterschiede zwischen Katzen und Katern
Hier zusammengefasst die wichtigsten Merkmale, bei denen sich die Geschlechter unterscheiden können.
Katzen:
- gehen sehr gerne auf die Jagd, und bringen ab und zu Beute als “Geschenk” mit nach Hause
- sind besonders geeignet für das Zusammenleben mit anderen Katzen
- schätzen ihre Unabhängigkeit, ziehen sich manchmal zurück, um ihre Privatsphäre zu genießen, und können tagsüber auch gut länger allein daheim sein
- bleiben in der Regel in der Nähe ihres Zuhauses und sind nur selten länger weg.
Kater:
- sind rauflustiger und spielen vor allem im jungen Alter gerne mit anderen Katzen
- sind robuster gebaut und vergeben daher auch eine etwas unsanfte Behandlung, beispielsweise durch Kinder, leichter
- zeigen ein ausgeprägtes Revierverhalten, besonders wenn sie unkastriert sind, was vor allem bei Stubentigern zu unangenehmen Situationen durch das Markieren in der Wohnung führen kann
- unternehmen gerne längere Streifzüge und können auch mehrere Tage wegbleiben
- sind, wenn sie kastriert sind, generell anhänglicher und verschmuster als Katzen.
Welche Gegebenheiten im eigenen Haushalt sollten berücksichtigt werden?
Nicht nur die Eigenschaften der Stubentiger sind ausschlaggebend, ob ein Kater oder eine Katze besser zu Ihnen passt. Auch Ihr Zuhause, ob es sich um einen Mehrkatzenhaushalt handelt, und Ihre Gewohnheiten sollten bei der Entscheidung berücksichtigt werden.
Katzenzusammenführung: eine zweite Samtpfote kommt ins Haus
Das Zusammenleben mehrerer Katzen im Haushalt kann sowohl Freude als auch Herausforderungen mit sich bringen. Insbesondere in Wohnungen bietet es viele Vorteile, Katzen nicht allein zu halten. Sie bieten sich gegenseitig Gesellschaft und können gemeinsam spielen. Wenn Sie jedoch darüber nachdenken, eine Zweitkatze in Ihrem Haushalt aufzunehmen, in dem schon eine Fellnase wohnt, sollten Sie einige Faktoren berücksichtigen.
Das Geschlecht und der Charakter der bereits vorhandenen Katze spielen eine entscheidende Rolle. Gleichgeschlechtliche Gefährten kommen auf Grund ihrer ähnlichen Verhaltensweisen und Neigungen oft besser miteinander aus. Sie teilen ähnliche Interessen und haben eine ähnliche Spielweise. Zwei Kater könnten sich beispielsweise gut verstehen und intensiver und rauer miteinander spielen. Zwei Katzendamen können im Gegensatz dazu gemeinsam auf die Jagd gehen, oder ihrem ausgeprägten Putzsinn folgen. Wird nun jedoch eine Katze in das Revier eines Katers eingeführt, könnten territoriale Auseinandersetzungen entstehen, was im Mehrkatzenhaushalt für viel Stress sorgen kann.
Natürlich gibt es immer Ausnahmen. Während einige Katzen das energische Spiel von Katern ablehnen, können andere es ebenso gut tolerieren. Genauso könnte sich ein ruhiger Kater als idealer Partner für ein sanftes Weibchen erweisen. Bei Geschwistern, die zusammen aufgewachsen sind, sind Konflikte generell eher selten zu erwarten. Dennoch ist es wichtig zu wissen, dass selbst bei gleichgeschlechtlichen Gruppen eher Unstimmigkeiten auftreten können. Manchmal können sich zwei Fellnasen auch einfach nicht „riechen“ – unabhängig von ihrem Geschlecht.
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Eingliederung eines neuen Vierbeiners in einen bestehenden Haushalt mit Artgenossen. Die Zusammenführung erfordert Geduld und Verständnis. Es kann einige Zeit dauern, bis sich die Katzen aneinander gewöhnt haben. Es ist entscheidend, ihnen den Raum und die Zeit zu geben, die sie benötigen, um sich in ihrem eigenen Tempo aneinander anzupassen.
Berücksichtigung der persönlichen Lebenssituation
Ja, sogar Ihr eigener Lebensstil kann ausschlaggebend dafür sein, ob ein Kater oder eine Katze besser zu Ihnen passt.
Aufgrund ihrer unabhängigen Art vergibt es eine Katze beispielsweise besser, wenn Sie tagsüber bei der Arbeit sind und die Katze allein daheim lassen. Ebenso kann ein Kater besser ruppigen Umgang verdauen, was beispielsweise bei ungeübten Kindern öfter vorkommen könnte. Natürlich ist es wichtig, Kindern früh den verantwortungsvollen und sanften Umgang mit Tieren zu lehren. Lesen Sie hier mehr dazu, wie Kinder und Katze sich aneinander gewöhnen können.
Katze oder Kater? Es kommt darauf an!
Die Wahl zwischen Katze und Kater ist nicht nur eine Frage des Geschlechts, sondern auch eine Frage des Charakters, der Sozialisierung und der Erfahrungen in jungen Jahren, des Verhaltens und der individuellen Bedürfnisse des Tieres. Jedes Kätzchen ist einzigartig und bringt seine eigenen Vorzüge und Herausforderungen mit sich. Es ist wichtig, sich über die Unterschiede im Klaren zu sein, aber auch offen für die individuellen Eigenheiten jedes Katers und jeder Kätzin zu sein. Ihre Entscheidung sollte auf einer Kombination aus sachlichen Informationen und Ihren Vorlieben und Ihrem persönlichen Lebensstil basieren.
Möchten Sie einen besonders verschmusten Vierbeiner, könnte ein kastrierter Kater die richtige Wahl sein. Für jene, die ihrer Katze Freigang gewähren, ist eventuell eine Kätzin passender, da sie sich meist näher am Zuhause aufhält, und Sie sich deswegen weniger Sorgen machen müssen. Möchten Sie sich eine Zweitkatze holen, so spielen das Geschlecht und der Charakter des bereits anwesenden Samtpfötchens eine entscheidende Rolle.
Egal, ob Sie sich für eine Katze oder einen Kater entscheiden: das Wichtigste ist, dass Sie Ihrem neuen Samtpfötchen ein liebevolles und sicheres Zuhause bieten. In jedem Fall wird Ihr neues Haustier Ihr Leben mit Freude, Liebe und unvergesslichen Momenten bereichern.