Den meisten Hundebesitzern dürfte es bekannt vorkommen: Plötzlich fängt der Hund an zu zittern. Von harmlosen Gründen bis hin zu ernstzunehmenden Krankheiten können verschiedene Ursachen dahinterstecken. Erfahren Sie die häufigsten Gründe für Hundezittern – und wann es an der Zeit ist, einen Tierarzt aufzusuchen.
Ihr Hund zittert – was verbirgt sich dahinter?
Was bedeutet es, wenn Hunde zittern?
Wenn der vierbeinige Liebling zittert, gehen bei Hundebesitzern die Alarmglocken an. Doch Zittern ist nicht gleich Zittern: Hunde können sowohl im Ruhezustand als auch bei Aktivität bibbern. Der medizinische Begriff für das Zittern lautet “Tremor” und definiert sich als wiederholtes Zusammenziehen unterschiedlicher Muskelgruppen im Körper, ob aus Stress, Kälte, Krankheit oder altersbedingt. Erfahren Sie, was Zittern bei Hunden auslösen kann, wie man ihm vorbeugen kann und welche Maßnahmen ggf. dagegen ergriffen werden können.
Die häufigsten Ursachen, warum Ihr Hund zittert
Wie bei Menschen kann Zittern bei Hunden unterschiedliche Ursachen haben – psychischer oder körperlicher Natur. Das Zittern allein muss deshalb nicht unbedingt besorgniserregend sein und weist als Symptom nur in manchen Fällen auf eine Erkrankung hin – es kommt immer auf den Kontext an.
Körperliche Ursachen für Hundezittern
Fieber: Wenn ein Hund Fieber hat, kann es sein, dass sein Körper zittert. Im Gegensatz zu Menschen ist bei Hunden eine Körpertemperatur zwischen 38 und 39°C jedoch normal – alles darüber sollte beobachtet werden.
Unterkühlung: Ist ein Hund zu lange in der Kälte gewesen oder nass geworden, kann es passieren, dass er zittert, um seine Körpertemperatur zu erhöhen – das kennt man auch als Mensch.
Schmerzen: Wenn ein Hund Schmerzen hat, zum Beispiel aufgrund einer akuten Verletzung, Erkrankung oder Krämpfen aufgrund einer Vergiftung z.B. durch Schokolade, kann der Körper zittern, um seine Schmerzen zu lindern.
Krankheiten: Zittern kann auch als Symptom bestimmter Krankheiten auftreten, wie Hypoglykämie, Erkrankungen der Schilddrüse, Virusinfektionen wie z.B. Staupe oder schwerwiegenden Erkrankungen des Nervensystems wie z.B. Multiple Sklerose oder Epilepsie. Wenn Sie keinen erkennbaren Grund für das Zittern Ihres Vierbeiners haben, sollten Sie unbedingt einen Tierarzt aufsuchen, um die genaue Ursache abzuklären und ggf. eine entsprechende Behandlung einzuleiten.
Nährstoffmangel: Ein Mangel an bestimmten Nährstoffen wie Kalzium, Phosphor oder Vitamin E kann ebenfalls zu Zittern führen. Stellen Sie sicher, dass Ihr Hund eine ausgewogene Ernährung erhält und sprechen Sie im Zweifelsfall mit Ihrem Tierarzt.
Träumen: Hunde können während des Schlafes zittern, weil sie träumen, denn sie zeigen in REM-Schlafphasen ähnliche Gehirnaktivitäten wie wir Menschen. Wenn Ihr Hund im Schlaf zittert, könnte es also sein, dass er träumt und seine Muskeln aufgrund von Erregung reagieren.
Wenn Ihr Hund aus psychischen Gründen zittert
Angst: Ein Hund zittert manchmal aus Angst, wenn er sich bedroht fühlt oder ein traumatisches Erlebnis hatte. Dies kann auch passieren, wenn der Hund in einer neuen, ihm unbekannten Umgebung ist oder wenn er von lauten Geräuschen erschreckt wird. In diesem Fall ist es wichtig, den Hund zu beruhigen und ihm zu zeigen, dass es keinen Grund gibt, ängstlich zu sein.
Ein paar Tipps, wie Sie Ihrem Vierbeiner in solchen Situationen helfen können, sind:
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Bieten Sie Ihrem Hund einen sicheren Ort an, an den er sich zurückziehen kann, wenn er Anzeichen einer Bedrohung fühlt.
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Sprechen Sie in einem ruhigen, beruhigenden Ton mit Ihrem Hund und streicheln Sie ihn sanft, um ihm zu zeigen, dass alles in Ordnung ist.
- Vermeiden Sie es, den Hund zu bestrafen oder zu schimpfen, wenn er aus Furcht vor etwas zittert. Dies würde seine Angst nur noch verstärken.
Aufregung oder Freude: Manche Hunde bibbern aus Aufregung oder Freude, zum Beispiel wenn sie ihren Besitzer nach längerer Zeit wiedersehen oder wenn sie ein Leckerli bekommen. Dieses Zittern ist harmlos und kein Grund zur Sorge.
Gibt es Hunde, die häufiger zittern als andere?
Neben den o.g. Gründen können einige Hunde aber auch generell anfälliger für Zittern sein als andere, denn auch Faktoren wie das Alter, die Umgebungsbedingungen sowie die genetische Veranlagung und das Temperament des Tiers spielen hier eine Rolle.
Fortgeschrittenes Alter: Ältere Hunde neigen eher dazu, häufiger zu zittern als jüngere, da sie anfälliger für altersbedingte Erkrankungen und Schmerzen sind. Ältere Hunde können an Arthritis oder anderen Gelenkerkrankungen leiden, die ihre Muskeln beeinträchtigen und zu Zittern führen können. Darüber hinaus können ältere Hunde anfälliger für Stress und Angst sein, insbesondere wenn ihre Sinnesorgane oder ihre kognitiven Fähigkeiten nachlassen.
Umgebungsbedingungen: Auch die Umgebung kann eine Rolle spielen. Ein Hund zittert bei Kälte oder feuchtem Wetter, um seine Körpertemperatur zu regulieren. Darüber hinaus kann Stress, einschließlich Lärm, Unruhe oder Veränderungen in der Umgebung zu Zittern führen.
Genetische Veranlagung bzw. Rasse: Einige Hunderassen neigen eher zu Zittern als andere. Chihuahuas oder Toy Pudel sind z.B. dafür bekannt, nervöser und ängstlicher zu sein als andere Rassen, was der Grund für häufigeres Bibbern sein kann. Neben dem Temperament kann es auch an der Größe und/oder der mangelnden Unterwolle liegen, dass bestimmte Hunderassen eher zum Frieren neigen und deshalb anfangen bei Kälte zu schlottern, z.B. Dackel oder Malteser.
Was kann ich tun, damit das Zittern aufhört?
Beruhigen Sie Ihren Hund: Wenn Ihr Vierbeiner aus Angst oder Aufregung zittert, beruhigen Sie ihn, indem Sie in einem ruhigen, ermutigenden Ton mit ihm sprechen und ihn in solchen Situationen sanft streicheln.
Prüfen Sie, ob Ihr Hund körperliche Schmerzen hat: Wenn Ihr Hund Schmerzen hat, zum Beispiel aufgrund einer Verletzung oder einer Erkrankung, kann er zittern, um seine Schmerzen zu lindern. In diesem Fall sollten Sie ihm Schmerzmittel geben und ihn zum Tierarzt bringen, um die Ursache herauszufinden und eine entsprechende Behandlung einzuleiten.
Stellen Sie sicher, dass Ihr Hund warm und trocken bleibt: Wenn Ihr Vierbeiner unterkühlt ist, kann er anfangen zu zittern, um seine Körpertemperatur zu erhöhen. Stellen Sie sicher, dass Ihr Hund nicht friert und an kalten Tagen warm und trocken bleibt. Draußen kann dabei ein Hundemantel oder andere Hundekleidung helfen und nach dem Spaziergang geht nichts über ein gemütliches Hundebett oder eine warme Decke.
Bringen Sie Ihren Hund zum Tierarzt: Wenn das Zittern Ihres Hundes ungewöhnlich oder ununterbrochen ist oder wenn es mit anderen Symptomen wie Fieber, Appetitlosigkeit, Anzeichen einer Vergiftung, Durchfall oder Erbrechen einhergeht, sollten Sie unbedingt einen Tierarzt aufsuchen, um sicherzustellen, dass Ihr Hund gesund bleibt.
Kann dem Zittern bei Hunden vorgebeugt werden?
Es gibt einige Dinge, die Sie tun können, um das Zittern bei Hunden zu vermeiden.
Stellen Sie sicher, dass Ihr Hund eine ausgewogene Ernährung erhält, die alle notwendigen Nährstoffe beinhaltet. Fragen Sie Ihren Tierarzt, welche Art von Futter am besten für Ihr Tier geeignet ist. Halten Sie Ihren vierbeinigen Freund warm und trocken, insbesondere an kalten Tagen. Ein Hund, der zu lange in der Kälte war oder nass geworden ist, zittert, um seine Körpertemperatur zu erhöhen.
Vermeiden Sie es, Ihren Hund zu überfordern oder zu erschrecken. Wenn Ihr Hund sich bedroht fühlt oder ein traumatisches Erlebnis hatte, kann es passieren, dass er vor Angst zittert. Trainieren Sie Ihren Hund regelmäßig, um seine Muskeln zu stärken und seine körperliche Fitness zu verbessern. Dies kann dabei helfen, dem Verlust von Muskelmasse bzw. Muskelkraft vorzubeugen, was zu Zittern führen kann.
Gehen Sie mit Ihrem Hund regelmäßig zum Tierarzt, um alle notwendigen Impfungen zu erhalten und Krankheiten frühzeitig zu erkennen und ggf. zu behandeln, bevor sie sich verschlimmern und zu Komplikationen führen können. Wenn Sie sich unsicher sind, warum Ihr Hund zittert oder wenn Ihnen das Zittern ungewöhnlich erscheint, konsultieren Sie umgehend einen Tierarzt.